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Schweizer Endlagerstandort: Genehmigungsunterlagen eingereicht

Prüfung wird von deutscher Seite eng begleitet / BASE informiert in Waldshut am 9. Dezember

Pressemitteilung

Stand: 19.11.2024

Schweizer Endlagerstandort: Genehmigungsunterlagen eingereicht

Die Schweizer Vorhabenträgerin, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), hat heute die Genehmigungsunterlagen bei den Schweizer Fachbehörden eingereicht für ein tiefengeologisches am Standort Nördlich Lägern nahe der deutschen Gemeinde Hohentengen (Landkreis Waldshut). Mit dem sogenannten Rahmenbewilligungsgesuch sollen die Grundzüge des Endlagers sowie die ungefähre Lage und Größe der wichtigsten Infrastrukturanlagen an der Oberfläche festgelegt werden.

Bereits im Herbst 2022 hatte die Nagra bekanntgegeben, dass sich das Standortgebiet Nördlich Lägern aus ihrer Sicht am besten für die Errichtung eines Endlagers eignet. Geplant ist ein Kombilager, das sowohl hochradioaktive als auch und aufnimmt. Die erforderliche Umverpackungsanlage für die radioaktiven Abfälle soll außerhalb des Standortgebiets beim bestehenden Zwischenlager Würenlingen (Kanton Aargau) errichtet werden. Auch hierfür hat die Nagra ein eigenes Rahmenbewilligungsgesuch eingereicht.

Mit der Einreichung der Rahmenbewilligungsgesuche beginnt ein neuer Abschnitt im Verfahren: Die Gesuche werden in den nächsten Jahren von den zuständigen Schweizer Fachbehörden auf Sicherheits-, Umwelt- und raumplanerische Aspekte überprüft. Auch deutsche Gebietskörperschaften und Behörden sollen in diesen Prozess einbezogen werden. „Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) wird die Beteiligung für die deutsche Seite koordinieren und dabei auf alle wichtigen Belange, insbesondere die Sicherheit, achten“, so Christian Kühn, Präsident des BASE. Darüber hinaus existiert mit der Expertengruppe-Schweizer-Tiefenlager (ESchT) seit 2006 ein vom Bundesumweltministerium eingerichtetes Gremium, das die Schweizer Endlagersuche von deutscher Seite aus fachlich begleitet. Ein grenzüberschreitendes Stellungnahmeverfahren, an dem sich auch die Öffentlichkeit beteiligen kann, ist nach Abschluss der Prüfungen vorgesehen – voraussichtlich im Jahr 2028.

Um die Öffentlichkeit in Deutschland über die Rahmenbewilligungsgesuche und die nun anstehenden Schritte zu informieren, richtet das BASE am 9. Dezember 2024 ab 18:00 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Stadthalle Waldshut aus.

Hintergrund:

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) begleitet die Endlagersuche in der Schweiz als zuständige Fachbehörde auf deutscher Seite. Es unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit seiner Fach- und Beteiligungsexpertise und koordiniert die grenzüberschreitende Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung.

Weiterführende Informationen zur Endlagersuche in der Schweiz sind auf der Website des BASE und der Deutschen Koordinationsstelle Schweizer Tiefenlager verfügbar. Die Beratungsergebnisse der Expertengruppe-Schweizer-Tiefenlager können unter www.escht.de abgerufen werden.

Stand: 19.11.2024