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Grüne Wiese oder bleibende Bedeutung? Könnten Atomkraftwerke Denkmäler sein?

Meldung

Stand: 05.02.2025

Grüne Wiese oder bleibende Bedeutung? Könnten Atomkraftwerke Denkmäler sein?

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) nahm an der internationalen Konferenz „Strahlende Denkmäler? Kernkraftwerke zwischen baukulturellem Wert und gefährlicher Altlast“ in Bern, Schweiz, vom 22.01. bis 24.01.2025 teil. Ziel der Konferenz war der Austausch über Nachnutzungsmöglichkeiten für mit Fokus auf die Schweiz.

Knapp 40 Teilnehmer:innen aus Forschung, Denkmalschutz und öffentlicher Verwaltung waren vor Ort, um sich über die Frage des Denkmalwerts und der Nachnutzung von auszutauschen. Der Verein „Baukulturen der Schweiz“ und die Universität Bern hatten in Kooperation mit dem International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) Suisse hierfür Expert:innen aus ganz Europa eingeladen.

Gorleben, Garching, Wismut – BASE stellt Projekte zur nuklearen Erinnerungskultur vor

Dr. Sarah Glück und Dr. Frederik Gremler aus der Abteilung Forschung und Internationales des BASE präsentierten erste Ergebnisse eines Projekts, das die visuelle Erinnerungslandschaft des nuklearen Erbes in Deutschland zum Thema hat. Herauszustellen ist hier, dass im digitalen Raum insbesondere Museen und die Zivilgesellschaft die Erinnerungskultur prägen. Darüber hinaus sind Bilder von selbst eher selten.

Weiterhin stellte Dr. Melanie Mbah, Institut für angewandte Ökologie (Öko-Institut), Erkenntnisse aus dem vom BASE in Auftrag gegebenen Projekt „Ansätze und Methoden des Nuclear Cultural Heritage und ihre Anwendbarkeit im Kontext des Standortauswahlverfahrens (NuCultAge)“ vor. Im Fokus standen drei Fallbeispiele von Institutionalisierungsprozessen eines nuklearen kulturellen Erbes in Deutschland. Die Beispiele umfassten die Themenkomplexe 1) Entsorgung und Protest mit dem Fall Gorleben, 2) Geschichte der Nuklearindustrie anhand des Forschungszentrums Garching und 3) Erinnerungsprozesse zum deutschen Uranabbau am Beispiel der Wismut.

Prof. Dr. Philipp Oswalt (Uni Kassel – Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen) und Dr. Detlev Möller, Leiter des BASE-Fachgebiets „Langzeitdokumentation“ (F5), beleuchteten schlaglichtartig Aspekte der jüngeren Diskussion um den Denkmalwert von in der Bundesrepublik Deutschland und stellten die Aufgabe der Langzeitdokumentation als möglichen Baustein einer langfristigen Erhaltungsstrategie vor.

Ein AKW als Freizeitpark – Was kommt nach der Abschaltung?

Weitere Vorträge stellten die landschaftsprägende Wirkung von heraus und präsentierten vielseitige Nachnutzungsvarianten: Diese reichen vom Gemeindearchiv über einen Freizeitpark bis hin zum modernen Batteriespeicher. Dabei vereinte die Konferenz auch Perspektiven außerhalb des deutschsprachigen Raums, so zum Beispiel aus Großbritannien, Litauen und Spanien.

Insgesamt bot die Veranstaltung wertvolle Impulse für die Auseinandersetzung mit dem Thema Denkmalschutz für AKW-Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehrere Beiträge nahmen Bezug auf die vom BASE organisierte Tagung „Atomkraftwerke als Denkmäler - Erinnerungsort und Wissensspeicher“ am 01.07.2024 und führten dort begonnene Diskussionen weiter.

Stand: 05.02.2025