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Erinnerung über Endlager bewahren – Expertengruppe trifft sich im BASE

Meldung

Stand: 23.04.2024

Erinnerung über Endlager bewahren – Expertengruppe trifft sich im BASE

Noch existiert in Deutschland kein Endlager für hochradioaktive Abfälle. International befassen sich Wissenschaftler und Experten unter dem Stichwort „Awareness Preservation“ jedoch schon länger mit der Frage, wie die Erinnerung daran zukünftig erhalten werden kann. Das ist keine leichte Aufgabe. Denn verschiedenste Faktoren könnten dazu führen, dass das Wissen über die Existenz des Endlagers und die dort eingelagerten Stoffe im Verlauf vieler Jahre verloren geht.

Vom 17. bis zum 19. April 2024 traf sich die "Expertengruppe zur Bewahrung der Erinnerung nach Verschluss des Endlagers“ im BASE (viertes Plenary Meeting der OECD Nuclear Energy Agency (NEA) Expertengruppe EGAP). Diese Expertengruppe ist ein internationales und interdisziplinär zusammengesetztes Expertengremium. Die Gruppe entwickelt Mechanismen, Leitlinien und Empfehlungen zum – allgemeiner gefassten – Informations- und Wissenserhalt von Endlagern.

Austausch von Ideen und Erfahrungen in internationalen Gremien

„Es ist eine große Ehre, die Mitglieder der Expertengruppe in diesem Jahr bei uns im BASE begrüßen zu dürfen“, sagt Benjamin Offen, Vorsitzender der Expertengruppe und Mitarbeiter im Fachgebiet F 5 - Langzeitdokumentation des BASE. Im Zentrum der Arbeit von EGAP stehen Ansätze mit einer besonders langfristigen Perspektive. Sie dienen dazu, das Bewusstsein über die Existenz, die Lage und den Inhalt des Endlagers weit über dessen Verschlusszeitpunkt hinaus zu erhalten. „Die internationale Gremienarbeit ist enorm wichtig. In der Gruppe können wir Ideen und Erfahrungen austauschen und gemeinsam an Ansätzen arbeiten. Auch wenn es nationale Unterschiede in der Gesetzgebung und Herangehensweise gibt, so stehen wir trotzdem vor denselben Herausforderungen. Ich freue mich auf den Austausch und die Diskussionen.“

Einer dieser Ansätze ist das Konzept des KIF (Key Information File - „Dokument mit Schlüsselinformationen“): Hierbei handelt es sich um die Entwicklung eines Dokuments, das die wichtigsten Informationen über ein Endlager in nicht-technischer Sprache zusammenfasst. Dieses Dokument könnte künftig an vielen öffentlichen Orten zugänglich gemacht werden (z.B. in Schulen, Bibliotheken und Rathäusern). Somit könnte das KIF einer von vielen Mosaiksteinen sein, die die Erinnerung und das Wissen über ein Endlager langfristig bewahren (Abschlussbericht der RK&M Initiative der OECD NEA, nur auf Englisch).

Informationen zur Expertengruppe

Die EGAP existiert seit 2020 und ist Teil der OECD NEA WP-IDKM (Working Party on Information, Data and Knowledge Management - „Arbeitsgruppe zum Informations-, Daten- und Wissensmanagement“ im Bereich Endlagerung radioaktiver Abfälle). WP-IDKM ist das Nachfolgeprojekt der RK&M Initiative (Initiative on the Preservation of Records, Knowledge and Memory (RK&M) Across Generations – „Initiative zur Bewahrung von Dokumenten, Wissen und Erinnerung (RK&M) über Generationen hinweg“) der OECD NEA, auf die das KIF Konzept zurückgeht. Mitarbeitende des BASE waren und sind in allen dieser Gremien engagiert.

Stand: 23.04.2024