Am 28.03.2023 lädt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zu einem öffentlichen Fachworkshop zum Thema „Grenztemperatur als Anforderung im Standortauswahlverfahren“ nach Berlin ein. Der Begriff „Grenztemperatur“ bezeichnet im Standortauswahlgesetz (StandAG §27 Abs. 4) die in einem Endlager für hochradioaktive Abfälle maximal zulässige Temperatur an der Außenfläche der Abfallbehälter.

Welche Rolle spielt die Temperatur in einem Endlager?

Viele Prozesse, die in der Langzeitsicherheitsanalyse eine Rolle spielen, sind temperaturabhängig. Zum Beispiel das Kriechen von Steinsalz, die Spannungsverteilung im Untergrund, das Quellen von Ton, die Aktivität von Mikroorganismen, chemische Reaktionen wie die Auflösung von Mineralen oder die Adsorption von Radionukliden an Mineralen.

Des Weiteren hat die Temperatur an der Behälteraußenwand Einfluss auf den möglichen Flächenbedarf eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle, da Behälter bei höheren zulässigen Temperaturen mit weniger Abstand eingelagert werden können. Eine höhere Temperatur an der Außenfläche der Abfallbehälter kann ggfs. die Handhabung bzw. den Transport des Behälters erschweren oder zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich machen. Die Temperatur an der Behälteraußenwand hat folglich Einfluss auf verschiedene sicherheitsrelevante Prozesse und ist somit ein Puzzleteil bei der technischen Auslegung eines Endlagers und der Bewertung seiner Sicherheit.

Der Fachworkshop bietet die Möglichkeit, sich vor Ort oder online über den aktuellen Stand der Forschung in diesem Bereich zu informieren und mitzudiskutieren. Bei Interesse merken Sie sich den Termin bitte vor.

Die Veranstaltung wird voraussichtlich von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr stattfinden. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung folgen in Kürze.