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BASE kooperiert mit Untertagelabor Grimsel Test Site

Meldung

Stand: 10.02.2021

BASE kooperiert mit Untertagelabor Grimsel Test Site

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) kooperiert nun mit der Grimsel Test Site (GTS) in der Schweiz. Das Untertagelabor unterhält mehrere internationale Forschungsprojekte, die für die Aufgaben des BASE von Relevanz sind. Die Rahmenvereinbarung wurde am 23. Oktober 2020 geschlossen und zunächst eine Beteiligung an drei Vorhaben begonnen: Sie befassen sich mit dem Korrosionsverhalten möglicher Endlagerbehältermaterialien (MACOTE) sowie der Mobilität bzw. Rückhaltung von Radionukliden (CIM und LTD) in und relevanten (geo)technischen Barrieren.

Forschungskooperationen ermöglichen Experimente in Kristallingestein und Ton

„Die Partnerschaft mit der Grimsel Test Site ermöglicht es uns, in Kooperation mit internationalen Forschungsinstitutionen, Experimente zu einer möglichen von radioaktiven Abfällen in durchzuführen“, sagt Jochen Ahlswede, der für die Forschung im BASE zuständige Abteilungsleiter. Bereits im Sommer 2019 war das BASE dem ebenfalls in der Schweiz angesiedelten Mont Terri Projekt beigetreten, welches mit über zwanzig internationalen Forschungspartnern die hydrogeologischen, geochemischen und geotechnischen Eigenschaften von Opalinuston für eine mögliche tiefengeologische radioaktiver Abfälle untersucht.

Mit dem jetzt erfolgten Beitritt zur GTS kommt die Forschung unter Tage zu einem weiteren in Deutschland für die in Betracht kommenden hinzu. „Diese Vernetzung auf wissenschaftlicher Ebene trägt zu der notwendigen, sicherheitsgerichteten Wissensbasis und Kompetenz bei der Erfüllung unserer Aufgaben als Aufsichts- und Regulierungsbehörde des Bundes bei der Endlagersuche bei“, so Ahlswede weiter.

Sowohl die Grimsel Test Site als auch das Mont Terri Projekt dienen ausschließlich Forschungszwecken, eine von radioaktiven Abfällen ist nicht gestattet.

Keine Rangfolge der Wirtsgesteine

In Deutschland kommen für die von grundsätzlich , und als Wirtsgesteine in Betracht. Die Forschungsaktivitäten des BASE umfassen daher all diese Gesteinsarten. „Die potentiellen Wirtsgesteine weisen jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile auf. Eine Rangfolge lässt sich nicht grundsätzlich ableiten. Entscheidend bei der fachlichen Bewertung für einen Endlagerstandort mit der bestmöglichen Sicherheit ist am Ende das Gesamtkonzept an einem konkreten Standort“, erklärt Ahlswede.

Hintergrund: Aufgaben im Standortauswahlverfahren

In Deutschland wird die Suche nach einem Endlagerstandort für durch das im Mai 2017 in Kraft getretene (StandAG) geregelt. Das BASE reguliert und überwacht dieses Standortauswahlverfahren und organisiert ebenfalls die Öffentlichkeitsbeteiligung. Mit der Durchführung des Standortauswahlverfahrens ist dagegen das bundeseigene Unternehmen BGE Bundesgesellschaft für mbH beauftragt.

Um hier eine klare Rollentrennung zwischen BASE und BGE zu gewährleisten und zugleich die Unabhängigkeit des BASE bei seiner Aufgabenwahrnehmung sicherzustellen, beteiligt sich das BASE weder bei GTS noch beim Mont Terri Projekt an Experimenten, in denen die BGE tätig ist.

Kurzinfo: Grimsel Test Site

Das Untertagelabor Grimsel Test Site befindet sich im Kristallin des Aar Massivs in den zentralen Schweizer Alpen. Es wurde 1984 gegründet mit dem Ziel, Experimente und Forschungsvorhaben zur geologischen von radioaktiven Abfällen unter realitätsnahen Bedingungen zu ermöglichen. Eine Besonderheit der Grimsel Test Site ist, dass ein sogenannter existiert, in dem auch Experimente mit radioaktiven Stoffen unter Einhaltung der Strahlenschutzanforderungen durchgeführt werden können.

Die Grimsel Test Site wird von der Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) betrieben, dem technischen Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern. Die internationalen Partner kommen aus Europa, Asien und Nord Amerika. Die Grimsel Test Site dient ausschließlich wissenschaftlichen Experimenten, eine Einlagerung von radioaktiven Abfällen ist nicht gestattet.

Stand: 10.02.2021