Deutsch-britischer Erfahrungsaustausch bei der Endlagersuche
Meldung
Stand: 28.02.2020
Auf Einladung des British Geological Survey (BGS) haben Expertinnen und Experten des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) im November 2019 ihre Fachkolleginnen und -kollegen im britischen Keyworth, Nottingham besucht. Im Zentrum des Interesses beider Organisationen standen Fragen zu den unterschiedlichen Verfahren beider Länder bei der Suche und Auswahl eines Endlagerstandorts für hochradioaktive Abfälle.
Ein Schwerpunkt des zweitägigen Fachaustausches galt der jeweiligen Herangehensweise bei der Endlagersuche. Dabei wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Länder thematisiert. Sowohl Deutschland als auch Großbritannien betrachten Salz, Ton- und Kristallingestein als potentielle Wirtsgesteine. In Deutschland beruht die Standortauswahl auf festgelegten Kriterien und weitreichenden Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit. Dagegen spielt in Großbritannien neben der geowissenschaftlichen Eignung eines Standortes auch der Aspekt der Freiwilligkeit eine zentrale Rolle. Damit können als mögliche Endlagerstandorte auch Gebiete in Betracht kommen, bei denen der Nachweis für eine ausreichende Sicherheit vor allem auf geotechnischen beruht.
Breiten Raum hat auch der Einsatz digitaler Geofachdaten bei der Analyse, Prüfung und Bewertung potentieller Endlagerstandorte eingenommen. Bereits seit Jahrzehnten werden beim BGS alle verfügbaren Geoinformationen digitalisiert und in einem zentralen Dokumentationsarchiv gespeichert. Visuell aufbereitet kommt den Geofachdaten auch eine zentrale Rolle bei der Beteiligung und Information der Öffentlichkeit zu.
In den gemeinsamen Gesprächen beider Organisationen konnten zahlreiche Themen definiert werden, die in Zukunft weiter vertieft werden sollen. Das BASE strebt auch mit anderen europäischen Nachbarn einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch an.
Stand: 28.02.2020