Nach umfassender Konsultation und Auswertung hat das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) zwei zentrale Dokumente für den Aufgabenbereich Forschung fertiggestellt. Ziel der Forschungsstrategie und der Forschungsagenda ist es, Selbstverständnis, Ziele und das Forschungsspektrum im Bereich nukleare Sicherheit zu definieren und abzustecken. Das BfE hatte die beiden Dokumente, die erstmals in einer Konsultationsfassung im November 2018 vorlagen, öffentlich zur Diskussion gestellt. Rund 90 Expertinnen und Experten beschäftigten sich im Rahmen eines Fachworkshops mit den beiden Papieren. Über eine Onlinekonsultation hatte auch die breite Öffentlichkeit die Möglichkeit, die Dokumente zu kommentieren.

Das BfE hat sämtliche Kommentare und Stellungnahmen ausgewertet, eingeordnet und in die Überarbeitung der Forschungsstrategie und -agenda einfließen lassen. Die Auswertung des Konsultationsprozesses steht ebenfalls nun online zur Einsicht bereit. Der Großteil der Kommentare bezog sich auf das Standortauswahlverfahren. Ebenfalls hat das BfE auf Basis der Kommentierungen in der nun überarbeiteten Fassung den Aspekt geschärft, wie sich das BfE in die Forschungslandschaft in Deutschland einordnet und welche Rolle es einnimmt. Zudem erhielt der Bereich Öffentlichkeitsbeteiligung eine höhere Sichtbarkeit im Dokument. Ein eigenes Kapitel der Forschungsagenda dreht sich jetzt um „sozialwissenschaftliche und sozio-technische Fragestellungen“.

Die Forschung des BfE orientiert sich an Fragen der Sicherheit. Während die Forschungsstrategie die langfristigen Ziele formuliert, benennt die Forschungsagenda die konkreten Forschungsbedarfe in den Themenfeldern Reaktorsicherheit, Zwischenlager und Transporte, Endlagerung sowie Sozialwissenschaften.

Das BfE ist Aufsichts-, Regulierungs- und Genehmigungsbehörde für die nukleare Sicherheit. Es prüft Genehmigungsanträge für Transporte und die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle. Das BfE berät das Bundesumweltministerium in Fragen der nuklearen Sicherheit. Es beaufsichtigt die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle und organisiert in diesem Verfahren die Öffentlichkeitsbeteiligung. Das BfE führt zudem die atomrechtliche Aufsicht über Endlager. In allen Aufgabenfeldern forscht das BfE, beauftragt Fachorganisationen und führt die Kompetenzen zusammen. Die Forschung stellt damit ein wesentliches Instrument dar, bei seinen Tätigkeiten den Stand von Wissenschaft und Technik sicherzustellen.