Entsorgung deutscher radioaktiver Abfälle im internationalen Fokus
Internationale Atomenergie-Organisation überprüft Deutschlands Planung und Umsetzung zur Entsorgung radioaktiver Abfälle
Meldung
Stand: 30.08.2019
Fachleute aus verschiedenen Ländern begutachten bei der ersten Überprüfungsmission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) vom 23. September bis zum 4. Oktober 2019 das Vorgehen Deutschlands bei der Entsorgung der abgebrannten und radioaktiven Abfälle.
Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) als Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde des Bundes für nukleare Sicherheit war an der Vorbereitung der sogenannten Artemis-Mission beteiligt und wird sich während der Mission den Fragen der Fachleute stellen.
Standortauswahlverfahren prüfen und verbessern
Schwerpunkte der Mission sind das deutsche Entsorgungsprogramm und auch die Vorgehensweise bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Somit bietet sich eine gute Gelegenheit im Austausch mit den internationalen Experten das Verfahren zu reflektieren und ganz im Sinne eines selbstlernenden Systems neue Impulse für die Weiterentwicklung zu erlangen.
Wie bei der bereits im April dieses Jahres durchgeführten IRRS-Mission , deren Schwerpunkt die nukleare Sicherheit war, liegt die Federführung beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Neben dem BfE beteiligen sich auch Aufsichtsbehörden der Länder und Betreibergesellschaften.
Vorbereitung mit Selbstbewertung
In Vorbereitung auf die ARTEMIS-Mission 2019 wurde auf nationaler Ebene zunächst eine Selbstbewertung erstellt und zusammen mit weiteren ergänzenden Dokumenten der IAEO übermittelt. Die Arbeiten hierfür starteten bereits 2018 unter Federführung des Bundesumweltministeriums (BMU) sowie unter Beteiligung von BfE, Länderbehörden und Betreibern.
Durch die EU-Richtlinie 2009/70/Euratom sind alle EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet mindestens alle zehn Jahre eine Selbstbewertung ihres nationalen Entsorgungsprogrammes und dessen Umsetzung durchzuführen und diese anschließend im Rahmen einer internationalen „Peer Review Mission“ begutachten zu lassen.
Peer Review Missionen
Die Idee von sogenannten „Peer Review Missionen“ ist, dass eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus anderen Staaten in ein Land eingeladen wird, um sich dort die nationalen Strukturen anzuschauen, Verbesserungsvorschläge zu machen und sich gegenseitig über Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen
Stand: 30.08.2019