Deutsch-finnischer Erfahrungsaustausch zur Endlagersuche
Meldung
Stand: 30.08.2019
Am 21. August haben Experten des finnischen Forschungszentrums VTT im Rahmen eines Erfahrungsaustausches Fachkollegen des BfE in Berlin besucht. Im Zentrum des Interesses beider Organisationen standen Fragen zu den unterschiedlichen gesellschaftlichen und geologischen Voraussetzungen beider Länder bei der Suche und Auswahl eines Endlagerstandortes.
Während in Deutschland der Suchprozess nach einem Endlager gerade neu begonnen wurde, befindet sich das Endlager „Onkalo“ im finnischen OIkiluoto bereits im Bau. Noch in den 2020er Jahren soll es seinen Betrieb mit der Einlagerung von hochradioaktiven Abfällen aufnehmen.
Ein Schwerpunkt der eintägigen Veranstaltung war die Betrachtung von Kristallingestein, das in den skandinavischen Ländern als für die Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen ausgewählt wurde. Für die BfE Experten besonders interessant sind deshalb die Erkenntnisse der finnischen Forscher im Hinblick auf die . Betrachtet wird hierbei das Zusammenspiel der natürlichen Barriere des Wirtsgesteins und der technischen Barriere von Behältern, die die radioaktiven Abfälle dauerhaft von der Umwelt fernhalten müssen. In Deutschland kommt Kristallingestein neben Tongestein und als für den Endlagerstandort infrage.
Bei den Anforderungen an die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Suche und Auswahl des Endlagerstandortes wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Länder thematisiert. In Deutschland beruht die Standortauswahl auf festgelegten Kriterien und weitreichenden Beteiligungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit. Das Vorgehen in Finnland stützt sich neben der geowissenschaftlichen Eignung auch auf Freiwilligkeit. Zwei Gemeinden hatten sich intensiv um den Standort beworben. 70% der finnischen Bevölkerung gaben dem Endlager Olkiluoto letztlich ihre Zustimmung.
Bei dem ersten Zusammentreffen beider Organisationen konnte zahlreiche Themen definiert werden, die in Zukunft weiter vertieft werden sollen. Das BfE strebt auch mit anderen europäischen Nachbarn einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch an.
Stand: 30.08.2019