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„Endlager gesucht“ – Tour der bundesweiten Infoabende wird fortgesetzt

Meldung

Stand: 06.08.2019

„Endlager gesucht“ – Tour der bundesweiten Infoabende wird fortgesetzt
Auf dem Podium: Steffen Kanitz (BGE), Lukas Fachtan (NBG) und Wolfram König (BASE)
In Stuttgart stellten sich am 27. Juni Steffen Kanitz (BGE), Lukas Fachtan (NBG) und Wolfram König (BASE) den Fragen des Publikums © BASE

„Der Atomausstieg ist die notwendige Voraussetzung für die gesamtgesellschaftliche Lösung der Endlagerfrage.“ Mit dieser Einordnung zum laufenden Auswahlverfahren eröffnete der Präsident des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), Wolfram König, den Infoabend für Bürgerinnen und Bürger am 27. Juni in Stuttgart. Mit der Veranstaltung in der baden-württembergischen Landeshauptstadt setzte das BfE die bundesweite Reihe unter dem Titel „Endlager gesucht“ fort.

König betonte, die mit der Endlagersuche betrauten Akteure besuchten in dieser frühen Phase des Standortauswahlverfahrens bewusst alle Landeshauptstädte, um bundesweit darüber zu informieren, wie die Suche nach einem für hochradioaktive Abfälle abläuft und wie Bürgerinnen und Bürger sich beteiligen können. Über den aktuellen Stand der geologischen Arbeiten berichtete Steffen Kanitz von der Geschäftsführung der Bundesgesellschaft für mbH (BGE). Lukas Fachtan vom Nationalen Begleitgremium (NBG) gab einen Überblick über Rolle und Aufgaben des Gremiums. Anschießend standen alle drei Referenten für die zahlreichen Rückfragen aus dem Publikum bereit.

Ziel der Suche ist ein dauerhaft sicherer Endlagerstandort in Deutschland

Veranstaltungssaal, Blick vom Podium ins Publikum
Auftakt der bundesweiten Veranstaltungsreihe "Endlager gesucht" am 24.04. in Kiel © BASE

„Ziel der Endlagersuche ist es, einen dauerhaft sicheren Standort in Deutschland zu finden und den Betrieb der Zwischenlager so kurz wie möglich zu halten“, unterstrich König. In einer konstruktiven und viele unterschiedliche Themen aufgreifenden Diskussion zeigte sich, dass dieser Auftrag insbesondere bei den Bürgerinnen und Bürgern ein Anliegen ist, die sich bei den Standort- Zwischenlagern in ihrer Region engagieren.

Klarheit über die Zukunft dieser Zwischenlager auch in Baden-Württemberg zu schaffen war etwa eine Forderung aus dem Publikum bei der Diskussion. König stellte dazu fest: „Die Antwort auf die Endlagerfrage können wir nicht auf morgen verschieben.“ Mit dem Standortauswahlgesetz sei ein klarer Handlungsrahmen vorgegeben, den das BfE bestmöglich erfülle. Dabei verfolge es als junge Behörde den Ansatz des selbsthinterfragenden, lernenden Verfahrens und stehe für Transparenz.

Auch die Endlagersuche in anderen Staaten kam in Stuttgart zur Sprache. In Baden-Württemberg wird vor allem das Verfahren in der angrenzenden Schweiz thematisiert.

Noch können keine Endlagerregionen benannt werden

Publikum bei Veranstaltung in der Magdeburger Johanniskirche
Am 20. Juni kamen an der Endlagersuche interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Magdeburger Johanniskirche © BASE

Das Interesse an einer breiten Palette an Themen sowie eine angeregte und sachliche Diskussionskultur prägen insgesamt die bisher durchgeführten Informationsveranstaltungen. Dabei stehen bestimmte Fragestellungen standortunabhängig im Fokus, etwa Fragen zu den Hintergründen der in Deutschland verfolgten Endlagersuche und Entsorgungsoptionen, den vorgesehenen Beteiligungsmöglichkeiten, den Auswirkungen auf eine später ausgewählte Endlagerregion sowie den Rollen und Aufgaben der jeweiligen Akteure. Klar wurde auch, dass sich die Suche noch in einer frühen Phase findet und zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Endlagerregionen benannt werden.

Jede der bisher besuchten Regionen zeichnet sich zudem durch Fragestellungen aus, die vor Ort von besonderem Interesse sind, etwa nach dem Stand und dem weiteren Vorgehen bei der Zwischenlagerung, der jeweiligen örtlichen geologischen Situation oder der Auseinandersetzung mit der Historie der . „Die bisherigen Veranstaltungen zeigen mir: Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzen gerade den persönlichen Austausch und sind daran interessiert, wie die Endlagersuche erfolgreich gestaltet werden kann“, betont König. „Das zeigt sich sowohl an den kritischen Nachfragen als auch am positiven Zuspruch, den wir erfahren“, betont König. Die Auswertung der bei den Veranstaltungen verteilten Feedback-Bögen zeigt eine überwiegend positive Resonanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Veranstaltungen.

Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt

Nach Terminen in Kiel, Schwerin, Potsdam, Hannover, Magdeburg und Stuttgart wird die Veranstaltungsreihe noch bis Ende Oktober in anderen Landeshauptstädten fortgesetzt. Interessierte sind weiterhin herzlich eingeladen, ihre Erwartungen an die Endlagersuche zu artikulieren und mit den Akteuren des Standortauswahlverfahrens in einen offenen Dialog zu treten.

Stand: 06.08.2019