„Heben Sie doch bitte einmal die Hand, wenn Sie als unabhängiger Bürger heute hier sind“, forderte ein Besucher das Publikum der Informationsveranstaltung „Endlager gesucht“ auf. Weit über die Hälfte der Hände von rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen daraufhin in die Höhe. Eine positive Resonanz: Viele Bürgerinnen und Bürger aus Kiel und Schleswig-Holstein, die sich weder beruflich noch ehrenamtlich mit dem Thema Endlagerung beschäftigten, zeigten Interesse am Informationsangebot des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) und folgten der Einladung am Abend des 24. April 2019.

Viele hatten im Vorfeld in der Zeitung oder im Radio von der Veranstaltung erfahren. Auf Kärtchen gaben Sie an die Moderation weiter, mit welchen Erwartungen sie gekommen waren: Sie wollten wissen, wie in Deutschland ein Endlager gefunden werden kann. Ob es schon Ergebnisse gäbe und wie sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.

Nach einem Grußwort der schleswig-holsteinischen Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber (Pressemitteilung) eröffnete der Präsident des BfE, Wolfram König, die Veranstaltung. „Der Einstieg in die Endlagersuche ist erfolgt. Jetzt geht es darum, Fahrt aufzunehmen, um in einem vertretbaren Zeitrahmen im Ziel anzukommen“, so König. „Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Umweltaufgaben in Deutschland. Denn am Ende geht es darum, der gesamten Gesellschaft dauerhaft Schutz und Sicherheit vor den gefährlichen Hinterlassenschaften aus der Nutzung der Atomenergie zu bieten.“

Während König zum Ablauf und den Rahmenbedingungen der Endlagersuche informierte, stellte die Geschäftsführung des bundeseigenen Unternehmens, der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH im Anschluss vor, welche Arbeiten aktuell anstehen. Die BGE wertet derzeit geologische Daten aus ganz Deutschland aus. Einen Bericht, welche Gebiete für weitere Betrachtungen bei der Endlagersuche in Fragen kommen oder welche auszuschließen sind, hat sie für das kommende Jahr angekündigt. Ebenfalls informierte ein Vertreter des Nationalen Begleitgremiums (NBG). Das Gremium ist vom Bundestag für die Vermittlung zwischen Öffentlichkeit und Akteuren eingesetzt worden.