"Abbau von Mauern in den Köpfen"
Zum Abbau der Sicherungsmauer am Erkundungsbergwerk Gorleben
Meldung
Stand: 18.04.2019
"Mauern müssen abgebaut werden - real aber auch in den Köpfen.
Der Atomausstieg ist beschlossen. Die hochgefährlichen Abfälle aus dem Betrieb der Anlagen lassen sich aber nicht durch Verschieben oder gar Weggucken aus der Welt schaffen“, sagt Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), anlässlich des Mauerabrisses in Gorleben am Montag, den 15. April 2019. Im Rahmen eines öffentlichen Termins am vergangenen Montag hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium damit begonnen, einen Teil der Sicherungsmauer zu entfernen.
„Wir brauchen alle Kraft in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, die noch offene Frage der sicheren zu beantworten. Hier stehen wir in der Verantwortung, nicht mehr nur "Nein" oder "Bei mir nicht" zu sagen, sondern zu sagen, wie diese Aufgabe nachhaltig gelöst werden kann", so König.
Wolfram König war als Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (1999 – 2017) 18 Jahre verantwortlicher des Erkundungsbergwerkes Gorleben. Mit dem Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie und dem Erkundungsmoratorium in Gorleben im Jahr 2000 ließ König 2002 Wasserwerfer und "Nato-Draht" entfernen. 2014 einigten sich Bund und Land auf die Ausgestaltung der Offenhaltung des Erkundungsbergwerkes. Die Grundlagen und Planungen zur Ausgestaltung schuf das damals verantwortliche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Betreiberaufgaben für das Erkundungsbergwerk Gorleben gingen 2017 vom BfS auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH über.
„Mauer und Stacheldraht rund um das Erkundungsbergwerk Gorleben standen und stehen für ein Durchziehen eines Endlagerstandortes ohne Wenn und Aber. Ein solches Vorgehen, ohne formelle Beteiligung der Öffentlichkeit, konnte nicht funktionieren. Für mich als verantwortlicher Bertreiber hat es sich gelohnt, mich unter den unterschiedlichsten politischen Konstellationen für ein ergebnisoffenes und transparentes Endlagersuchverfahren einzusetzen. Dieses wird auch weiterhin mein Auftrag als Leiter der Aufsichtsbehörde im Standortauswahlverfahren sein“, so König.
Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) überwacht die Standortsuche nach einem für hochradioaktive Abfälle und organisiert die Beteiligung der Öffentlichkeit.
Stand: 18.04.2019