In Fukushima Daiichi sind die Blöcke 1 bis 5 mit einem Mark I-Containment ausgestattet. Was ist ein Mark I-Containment?

Mark I ist die Bezeichnung einer Sicherheitsbehälter-Baulinie, dem sogenannten Containment, für Siedewasserreaktoren des amerikanischen Herstellers General Electric.
Weltweit existieren mehrere Reaktorblöcke mit einem Mark I-Containment, viele davon in den USA. Dieser Sicherheitsbehälter wird mit Reaktoren verschiedener Baulinien und Leistungen verwendet. Der Mark I-Sicherheitsbehälter wurde in den 1960er Jahren konzipiert und war das erste in größerer Stückzahl kommerziell realisierte Containment für Siedewasserreaktoren.
Der Sicherheitsbehälter umschließt die nuklearen Anlagenteile des Primärkühlkreislaufes (Reaktordruckbehälter, Kühlmittelpumpen und entsprechende Rohrleitungen, beim Druckwasserreaktor auch Dampferzeuger und Brennelement-Lagerbecken) und stellt damit die technisch letzte Barriere gegen das Austreten des radioaktiven Inventars des Reaktors dar. Eine besondere Funktion hat er bei der Beherrschung von Kühlmittelverluststörfällen: Im Falle eines Kühlmittellecks sammelt sich das ausgetretene Kühlwasser im Sumpf des Sicherheitsbehälters und kann von dort in den Kühlkreislauf zurückgespeist werden.
Die zentrale Komponente des Mark I-Containments ist ein als Druckkammer bezeichneter birnenförmiger Stahlbetonbehälter. Sein zylindrischer Teil beherbergt den Reaktordruckbehälter nebst dessen biologischer Abschirmung aus Beton sowie die Zwangsumwälzpumpen; der darunterliegende kugelförmige Teil enthält die den Reaktordruckbehälter tragende Betonkonstruktion sowie die Steuerstab-Antriebe.
Der Mark I-Sicherheitsbehälter verfügt über ein Druckabbausystem in Form einer Kondensationskammer. Diese ist als ein torusförmiger Stahlbehälter ausgeführt, der unterhalb der birnenförmigen Druckkammer liegt, und mit diesem über eine Reihe von Rohren verbunden ist. Diese beidseitig offenen Rohre tauchen in die Wasservorlage in der Kondensationskammer ein. Gerät im Falle einer Leckage Dampf in die Atmosphäre der Druckkammer, so wird der Dampf durch die Rohre in die Wasservorlage der Kondensationskammer getrieben und dort kondensiert.
Stand: 01.11.2019