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Lagerkapazitäten für radioaktive Reststoffe und Abfälle aus Stilllegungsvorhaben

Welche unterschiedlichen Lagertypen gibt es für die radioaktiven Reststoffe und Abfälle, die bei der Stilllegung und dem Abbau kerntechnischer Anlagen anfallen? Und warum sind ausreichende Lagerkapazitäten notwendig?

Lagerkapazitäten für radioaktive Reststoffe und Abfälle aus Stilllegungsvorhaben

Bei der und dem Abbau kerntechnischer Anlagen fallen radioaktive Reststoffe und Abfälle an. Die Lagerung dieser Materialien wird bereits in der Planungsphase der berücksichtigt.

Bevor der beim Abbau entstehende radioaktive Abfall in ein annahmebereites für schwach- und überführt werden kann, muss er zunächst behandelt, endlagergerecht verpackt (konditioniert) und in einem Zwischenlager aufbewahrt werden. Das Management der verfügbaren Lagerkapazitäten für die anfallenden Reststoffe und Abfälle innerhalb der kerntechnischen Anlage ist für den Rückbauprozess und -fortschritt von entscheidender Bedeutung.

Lagertypen

Je nach Zweck und Dauer der Lagerung unterscheidet man zwischen folgenden Lagertypen:

  • Zwischenlager:

    In einem Zwischenlager werden verpackte (konditionierte) für eine Übergangszeit aufbewahrt, bis sie in ein annahmebereites gebracht werden können. Zwischenlager lassen sich hinsichtlich ihrer Bestimmung in Abfallzwischenlager (für schwach- und mittelradioaktiven Abfall) und -Zwischenlager unterscheiden. Zudem kann man zwischen dezentralen und zentralen Zwischenlagern unterscheiden - siehe auch Standorte Zwischenlager.

  • Pufferlager:

    Ein Pufferlager wird zwischen zwei aufeinander folgenden Bearbeitungsschritten eingerichtet, um einen möglichst reibungslosen Ablauf der Prozesse zu gewährleisten.

  • Abklinglager:

    Die dient der Reduktion der durch den radioaktiven Zerfall. In Abklinglagern werden Reststoffe (einschließlich Großkomponenten) so lange gelagert, bis sie freigegeben (also aus der atomrechtlichen Überwachung entlassen) oder weiter behandelt werden können. Die wird zum Beispiel für zerlegten Metallschrott oder unzerlegte Großkomponenten wie Reaktordruckbehälter und Dampferzeuger genutzt.

  • Transportbereitstellungslager:

    In einem Transportbereitstellungslager werden transportgerecht verpackte Reststoffe oder Abfälle so lange bereitgestellt, bis sie an externe Einrichtungen abgegeben werden können.

Bereitstellen von Lagerkapazitäten

In den bei den zuständigen Länderbehörden eingereichten Anträgen zur und zum Abbau von Kernkraftwerken werden verschiedene Optionen zur Bereitstellung und Umsetzung der notwendigen anlagenspezifischen Lagerkapazitäten thematisiert:

  • Die Nutzung vorhandener interner oder externer Lagereinrichtungen,
  • die Umwidmung von Räumen und Anlagenbereichen innerhalb des Kernkraftwerks zu Lagereinrichtungen oder
  • die Errichtung neuer, standortnaher Lager.

Warum ausreichende Lagerkapazitäten nötig sind

In der Vergangenheit wurden Lagerkapazitäten für Reststoffe und Abfälle aus Stilllegungsprojekten geschaffen. Solche Lagerkapazitäten sind notwendig und werden auch nach der Inbetriebnahme des Endlagers Konrad

weiterhin erforderlich sein. Das liegt daran, dass die Abfälle vor Ort verarbeitet, verpackt und zunächst zwischengelagert werden müssen. Außerdem kann das zukünftige Konrad jährlich nur eine begrenzte Menge schwach- und mittelradioaktiver Abfälle aufnehmen. Die Ablieferung der Abfälle kann zudem nur nach einem mit allen Abfallerzeugern abgestimmten Zeitplan erfolgen.

Ferner kann der Rückbauprozess innerhalb der stillzulegenden Anlage optimiert werden, wenn ausreichende Lagerkapazitäten für die Reststoffe und Abfälle zur Verfügung stehen. Dadurch können Anlagenteile in den Kraftwerksblöcken unabhängig von einer eventuellen späteren Zerlegung und Weiterbehandlung abgebaut werden.

Stand: 01.10.2024