Stakeholder-Analyse zur Forschungslandschaft im Bereich der nuklearen Sicherheit und Entsorgung (StAF) BASE-Forschungsprojekt
Themenfeld: Endlager Status: abgeschlossen Finanzierung: BASE-Forschungsbudget
Projektbeschreibung
Das Forschungsvorhaben gibt erstmals einen Überblick über die Stakeholder in der Forschungslandschaft zur nuklearen Sicherheit und Entsorgung im deutschsprachigen Raum.
Als Stakeholder wurden in diesem Kontext Akteur:innen eingestuft, die
- an Forschungsaktivitäten direkt oder indirekt beteiligt sind,
- an Entscheidungsprozessen zur Forschungslandschaft mitwirken,
- in direkter aktiver Beziehung zur Forschungslandschaft stehen.
Über 60 Stakeholder aus dem deutschsprachigen Raum konnten im Rahmen der Stakeholder-Analyse für ein Einzelinterview gewonnen werden. Die Teilnehmer:innen kamen auch aus der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Belgien. Die Durchführung der Interviews erfolgte anonymisiert und nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Auswertung erfolgte mit einer in der sozialwissenschaftlichen Forschung etablierten Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015). Die Analyse der Interviewinhalte erfolgte mit der Analyse-Software MAXQDA. Das Ziel der Interviews und deren Analyse war es, Impulse und zukünftige Potenziale für die Forschung zu identifizieren.
Aus den Kernaussagen der Interviews wurden folgende thematischen Schwerpunkte (Hauptkategorien) identifiziert und ausgewertet:
- gesamtgesellschaftliche Wahrnehmung
- Forschungsschwerpunkte
- Netzwerke
- Kompetenzerhalt
- organisatorische Rahmenbedingungen
- Finanzierung
- Erfolgsfaktoren der Forschung
Zentrale Erkenntnisse der Stakeholder-Analyse sind unter anderem folgende:
- Es zeigte sich, dass der Atomausstiegsbeschluss direkte und indirekte Auswirkungen auf die Forschungslandschaft in Deutschland hat.
- Die Thematik nukleare Sicherheit und Entsorgung löst in der gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung bis heute Emotionen aus. Aus Sicht der Interviewpartner:innen erschwert dies einen sachlichen über Forschung. Erkennbar ist jedoch auch, dass die junge Generation hier nüchterner agiert.
- Weiterhin zeigt sich, dass die wissenschaftlichen Netzwerke vor allem durch den Austausch auf nationalen und internationalen Konferenzen gepflegt werden. Junge Wissenschaftler haben es zum Teil schwer, sich in die bestehenden Netzwerke zu integrieren.
- Eine bedeutende Rolle kommt dem Thema Kompetenzerhalt in der deutschen Forschungslandschaft zu. Hier ist den Interviewpartner:innen ein breit abgestütztes Wissen auch in Zukunft im Bereich der nuklearen Sicherheit und Entsorgung wichtig.
Abschließend wurden im Forschungsvorhaben zu den oben genannten Hauptkategorien entsprechende Handlungsbereiche identifiziert und beschrieben.
Kontakt
E-Mail ingo.kock@base.bund.de