Unterstützung des BASE bei der Prozessanalyse des Standortauswahlverfahrens (PaSta) BASE-Forschungsprojekt
Themenfeld: Endlager Status: abgeschlossen Finanzierung: BASE-Forschungsbudget
Das Forschungsvorhaben pausierte im Zeitraum 02/2021 bis 03/2023.
Projektbeschreibung
Ziel des vom BASE im Jahr 2020 beauftragten Vorhabens "Unterstützung des BASE bei der Prozessanalyse des Standortauswahlverfahrens (PaSta)" war die frühzeitige Erarbeitung einer Gesamtprozessanalyse für das mit dem vorgegebene Standortauswahlverfahren.
Das Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, eine erste Gesamtprozessanalyse für das mit dem vorgegebene Standortauswahlverfahren zu erarbeiten. Insbesondere sollten aus interdisziplinärer wissenschaftlicher Sicht die fachlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen betrachtet, die Abfolgen der notwendigen Verfahrensschritte detaillierter dargestellt sowie mögliche Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analysiert werden. Dazu gehörte auch die Analyse von möglichen Risiken und daraus resultierenden Konsequenzen für das Standortauswahlverfahren. Zudem sollten die Ergebnisse mit Planungen der Vorhabenträgerin BGE abgeglichen werden. Da entsprechende Planungen nicht vorgelegt wurden, ist das Vorhaben im Zeitraum Februar 2021 bis März 2023 pausiert worden. Anlass für die Wiederaufnahme war das Bekanntwerden der zeitlichen Planungen der Vorhabenträgerin Ende 2022.
Die mit dem Abschlussbericht vorgelegten Ergebnisse liefern die Erkenntnisse des Auftragnehmers zu den Aspekten
• Analyse der Rahmenbedingungen des Standortauswahlverfahrens,
• Darstellung eines Projektablaufplans inklusive des kritischen Projektpfads,
• - und Konsequenzenanalyse sowie
• Vergleich der zeitlichen Betrachtung des Standortauswahlverfahrens der BGE mit dem kritischen Projektpfad des von den Auftragnehmern entwickelten Ablaufs des Standortauswahlverfahren.
In einem separaten Kapitel werden mögliche generische Handlungsoptionen mit Fokus auf einen optimierten zeitlichen Verlauf des Standortauswahlverfahrens vorgeschlagen.
Die Ergebnisse bestätigen die Sichtweise, dass das Standortauswahlverfahren erheblich länger dauert als im mit dem Jahr 2031 avisiert.
Die im Abschlussbericht ausgeführte - und Konsequenzenanalyse zum im Vorhaben erarbeiteten Projektablaufplan für das Standortauswahlverfahren weist u. a. darauf hin, dass insbesondere die Anzahl der von der Vorhabenträgerin vorzuschlagenden Standortregionen erhebliche Auswirkungen auf den Zeitverlauf des weiteren Verfahrens haben wird. Dabei werden nicht nur unmittelbar höhere Zeitbedarfe für die nachfolgenden Verfahrensschritte in Phase I und II erzeugt, sondern auch infolge der höheren Anzahl an notwendigen mittelbar weitere Ereignisse ausgelöst oder begünstigt, die das Verfahren zusätzlich negativ beeinflussen können. Es sei demnach zu empfehlen, die Anzahl der zur übertägigen Erkundung vorzuschlagenden Standortregionen einzugrenzen und ausschließlich Gebiete mit hinreichendem Potenzial zum „Standort mit bestmöglicher Sicherheit“ weiterzuführen.
Ein weiterer relevanter Einfluss wird unter anderem im Zusammenwirken der verschiedenen Akteure mit unterschiedlichen Rollen gesehen. In der Ausgestaltung des Verfahrens und Findung geteilten Verständnisses über die Ziele und des Weges dahin liege das Potential, Spannungsfelder rechtzeitig abzubauen und somit positiv auf den Ablauf des Verfahrens zu wirken.
Die Ergebnisse des Abschlussberichtes liefern einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag für die weitere Diskussion zur Umsetzung des Standortauswahlverfahrens. Mit den generischen Handlungsoptionen werden mögliche Potentiale für eine zukünftige Optimierung und Beschleunigungspotentiale in verschiedenen Bereichen aufgezeigt. Das vom partizipativ, wissenschaftsbasiert, transparent, selbsthinterfragend und lernend angelegte Verfahren und die eingerichteten Organisationen bieten hierfür grundsätzlich die notwendigen Voraussetzungen.