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BfE startet Partnerschaft mit Felslabor Mont Terri

Ausgabejahr 2019
Datum 17.05.2019

Zur weiteren Vernetzung und Vertiefung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Bereich Endlagerung ist das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) dem Schweizer Mont Terri Projekt beigetreten. Das Projekt mit dem international renommierten Felslabor erforscht die Endlagerung radioaktiver Stoffe in Tongestein. Die Mitgliedschaft des BfE beginnt am 1. Juli 2019.

Wissensbasis für Aufgaben als Aufsichts- und Regulierungsbehörde

„Die Partnerschaft mit Mont Terri ermöglicht uns, selbstständig und in Kooperation mit den internationalen Partnern Experimente zu entwerfen und durchzuführen. Das schafft eine weitere Wissensbasis für unsere Aufgaben als Aufsichts- und Regulierungsbehörde des Bundes bei der Endlagersuche“, sagt Dr. Axel Liebscher, Fachgebietsleiter im BfE. „Wir erhalten so auch Zugriff auf die Ergebnisse aus über 20 Jahren Forschung zum Tongestein und können uns mit anderen europäischen Regulierungsbehörden austauschen und vernetzen.“ An den Forschungen beteiligen sich 19 Organisationen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Japan, Kanada, Spanien, der Schweiz, Großbritannien und den USA. Die Organisationen repräsentieren Regulierungsbehörden, Vorhabenträger, Forschungseinrichtungen sowie technische Institute.

Keine Rangfolge der Wirtsgesteine

Da in Deutschland neben Tongestein auch Steinsalz und Kristallingestein als Wirtsgestein in Frage kommen, umfassen die Forschungsaktivitäten des BfE alle drei in Frage kommenden Gesteinsarten. „Die Gesteine weisen jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile auf. Eine Rangfolge lässt sich nicht ableiten. Entscheidend bei der fachlichen Bewertung für den bestmöglich sicheren Endlagerstandort ist am Ende das Gesamtkonzept“, so Liebscher. Neben dem Mont Terri Projekt plant das BfE daher auch Kooperationen und Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen, die die Gesteinsformationen Salz und Kristallin untersuchen.

Hintergrund: Aufgaben im Standortauswahlverfahren

Das BfE reguliert und überwacht die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland. Ebenfalls organisiert die Bundesbehörde die Öffentlichkeitsbeteiligung. Für die Erkundungen und Untersuchungen ist das bundeseigene Unternehmen Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH beauftragt. Mit Inkrafttreten des Standortauswahlgesetzes hat die Suche im Mai 2017 begonnen.

Um Sicherheitsfragen nach dem jeweils aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik beurteilen zu können sowie um Fachkompetenz aufzubauen, hat das BfE jüngst eine Strategie und Agenda zur Forschung entworfen. Diese wurden mit Expertinnen und Experten sowie der Öffentlichkeit diskutiert.

Wissenschaftler bei Arbeiten im Felslabor Mont Terri Arbeiten im Felslabor Mont TerriTestort im Felslabor Mont Terri Quelle: swisstopo

Kurzinfo: Felslabor Mont Terri

Das Felslabor im Schweizer Kanton Jura bietet in mehreren Stollen in 300 Metern Tiefe verschiedene Experimentiermöglichkeiten. In Mont Terri wird seit 1996 international zu Tongestein geforscht. Das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) ist Betreiber des Felslabors und leitet das Projekt.


Felslabor Mont Terri

Endlagersuche in Deutschland und Forschung beim BfE

Stand: 17.05.2019

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