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Fachtagung: „Atomkraftwerke als Denkmäler - Erinnerungsort und Wissensspeicher“
Am 01. Juli 2024 veranstaltete das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) in Kooperation mit der Universität Kassel und dem Deutschen Technikmuseum Berlin eine öffentliche Fachtagung mit anschließender Podiumsdiskussion.
Knapp 80 Besucher:innen, darunter Gäste aus Kommunalpolitik, Wissenschaft und Lehre, dem Museumsbereich und des Denkmalschutzes waren vor Ort, um sich durch Vorträge aus verschiedenen Perspektiven zur möglichen Nachnutzung von Atomkraftwerken zu informieren und zu diskutieren. Es moderierten Prof. Dr. Philipp Oswalt als Initiator und Mitveranstalter, sowie die Wissenschaftsjournalistin Dagmar Röhrlich.
Orte der Begegnung, Aufbewahrung und Kommunikation
In seinem Grußwort sprach BASE-Präsident Christian Kühn darüber, dass es eines Tages keine Zeitzeug:innen mehr geben wird, die das Wissen über die friedliche Nutzung der Kernenergie, aber auch über die Proteste in der Zivilbevölkerung weitergeben können. „Deshalb bedarf es Orte der Begegnung, die auch als Wissensspeicher und möglicherweise zur Aufbewahrung der Dokumentationen über das Atomzeitalter genutzt werden könnten.“ Im Anschluss zeigten zahlreiche nationale, europäische und internationale Expert:innen (unter anderem aus Schweden und den USA) in ihren Vorträgen unterschiedliche Dimensionen und internationale Perspektiven auf.
Eine Bestandsaufnahme zu Beginn zeigte auf, dass zum heutigen Zeitpunkt 77 Orte der Bundesrepublik als etabliertes nuklear-kulturelles Erbe Deutschlands gelten könnten. Spannend war auch die visuelle Darstellung besonderer Eindrücke in die Kraftwerksszenarien. So boten gezeigte Fotografien aus dem Buch „Der nukleare Traum“ ungewohnte Einblicke in sonst nicht zugängliche Bereiche von Kraftwerken. So z. B. Aufnahmen eines Siedewasserreaktors oder ein Blick in das Innere eines massiven Kühlturms. Wer bislang glaubte, dass das als typisch erachtete Erscheinungsbild von Atomkraftwerken bestehend aus Kühlturm und Reaktorkuppel in Deutschland vorherrscht, wurde eines besseren belehrt. Tatsächlich variieren in Deutschland und im Ausland die Bauweisen und das Erscheinungsbild stark.
Möglichkeiten und Grenzen für Umgang mit nuklearem Kulturerbe
Wie andere Länder mit ähnlichem Kulturerbe umgehen, stand ebenfalls im Fokus der Veranstaltung. Bestehende Gedächtnisorganisationen wie z. B. das Nucleus Archiv im Vereinigten Königreich dokumentieren die nukleare Geschichte. Insgesamt wurde deutlich, dass das Thema Atomenergie international seit nahezu zwei Dekaden in musealem Kontext erfolgreich präsentiert wird. Ein Beispiel hierfür ist das Wissenschaftsmuseum in Oak Ridge, USA.
Bei der Frage zu den Nachnutzungsmöglichkeiten von AKWs kam auch das Thema der Energiewende zur Sprache. Ein Vorschlag war es, dass für die Auseinandersetzung mit der Energiewende Lernorte benötigt werden, für die möglicherweise ein aus dem Atomgesetz entlassenes AKW genutzt werden könnte. Mit einer geeigneten Herrichtung wäre es auch als Archivstandort für die Bewahrung sicherheitstechnisch bedeutsamer Daten und Dokumente denkbar.
Die sich anschließende Podiumsdiskussion bot ergänzende Impulse zu den Vorträgen. So machte Steffen Kanitz, Technischer Geschäftsführer (CTO) der RWE Nuclear GmbH, die Grenzen und komplexen Voraussetzungen für einen teilweisen Erhalt von AKWs als Denkmäler deutlich. Wolfram König, BASE-Präsident a. D. rückte die Notwendigkeit von Gesprächen mit allen Beteiligten und Interessierten in den Vordergrund.
Insgesamt bot die Veranstaltung einen Auftakt für die fortzusetzende Auseinandersetzung mit dem Thema Denkmalschutz für alte AKW-Standorte. Hier finden Sie die Vorträge der Veranstaltung als Video-Playliste.
Bildergalerie zur Veranstaltung Atomkraftwerke als Denkmäler
Stand: 08.07.2024