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Endlagersuche
Studie zur Endlagersuche – Information und Beteiligung für alle
BASE veröffentlicht erstmals komplette Datensätze für weitere Forschungsvorhaben (EWident)
Was wissen die Menschen in Deutschland über den Prozess der Endlagersuche? Welche Fragen, Vorstellungen und Wünsche haben sie? Welche Ängste oder Risiken verbindet die Bevölkerung mit dem Verfahren? Und möchten sich die Menschen in Deutschland überhaupt am Prozess der Endlagersuche beteiligen?
Für das BASE als Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung im Standortauswahlverfahren ist es wichtig, Antworten auf diese und weitere Fragen zu erhalten. So kann das BASE Konfliktpotentiale frühzeitig erkennen und Bedingungen dafür schaffen, Bürger:innen als „Mitgestalter des Verfahrens“ (§ 5 Abs. 1 StandAG) in die Standortsuche einzubinden.
Diese Fragestellungen untersucht deshalb das BASE-Forschungsvorhaben "Endlagersuche in Deutschland: Wissen, Einstellungen und Bedarfe - wiederholte repräsentative Erhebung (EWident)". Zwischen den Jahren 2020 und 2022 wurden zufällig ausgewählte Menschen im Rahmen des Forschungsvorhabens zweimal von der aproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung Weimar mbH im Auftrag des BASE befragt. Nun liegen die Ergebnisse der Untersuchung vor. Zudem werden erstmals die gesamten Forschungsdaten der Erhebung durch das BASE veröffentlicht und interessierten Wissenschaftler:innen für weitere Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt.
Positive Entwicklung: Wissen zur Endlagersuche ist gewachsen
Die Ergebnisse der Befragungen zeigen: Der Wissensstand zur Endlagersuche in der deutschen Bevölkerung ist leicht gewachsen. So wussten zum Zeitpunkt der zweiten Befragung mehr Teilnehmende über den Stand der Suche Bescheid als in der ersten Befragung (79 zu 63 Prozent). Auch die subjektive Informiertheit und wahrgenommene Dichte der Berichterstattung sind gestiegen.
Insgesamt wird die Endlagersuche in Deutschland von der Bevölkerung unterstützt. 59 Prozent sind vorbehaltlos dafür, einen Endlagerstandort zu suchen. Auch das Vertrauen in die verantwortlichen Institutionen ist weiterhin gegeben. Der persönliche Teilhabewunsch bleibt mit rund 28 Prozent weitgehend konstant. Allerdings ziehen viele der Befragten eine aktive Beteiligung nur in Betracht, sollte ihre eigene Region zum potenziellen Standort werden. Ein stetiger und transparenter Informationsfluss zur Sicherheit von Prozess und Resultat ist den Befragten wichtiger als Möglichkeiten, sich selbst einzubringen.
Die zweite EWident-Erhebung gibt außerdem eine erste Vorstellung davon, welche Auswirkungen die Bekanntgabe möglicher Standorte haben könnte: Hierfür wurden Bewohner:innen von vier beispielhaft gewählten „Fokusregionen“ gesondert befragt, in denen die Diskussion um das Standortauswahlverfahren vergleichsweise intensiv geführt wird.
Das Ergebnis: Auch hier begrüßt die Mehrheit der Befragten die Standortsuche in Deutschland. Die Befragten sind außerdem etwas besser informiert als der Durchschnitt. Die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung am Standortauswahlverfahren ist jedoch unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Neben diesen Erkenntnissen wurden viele weitere gewonnen. Sie alle sind im EWident-Abschlussbericht zusammengefasst.
BASE veröffentlicht kompletten Forschungsdatensatz
Interessierte Wissenschaftler:innen können ab sofort auf den gesamten EWident-Datensatz zugreifen. Mit der Veröffentlichung der kompletten Forschungsdaten erhalten andere Wissenschaflter:innen die Möglichkeit, die Ergebnisse des BASE einerseits zu überprüfen und andererseits damit weiter zu arbeiten und eigene Schlüsse zu ziehen. Für Fragen oder Feedback zur Erhebung steht die Fachbereichsleiterin Friederike Kelle gerne unter der Mailadresse friederike.kelle@base.bund.de zur Verfügung.
Stand: 23.06.2023