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Endlagersuche: Erste Ergebnisse zum Forschungsprojekt „EWident“

Grafische Darstellung: Fragen und Antworten zur Endlagesuche Videostartbild BürgerbeteiligungQuelle: BASE

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Abfall in Deutschland befindet sich aktuell in der ersten Phase, der Suche nach möglichen Standortregionen. Doch was denken und wissen die Menschen in Deutschland eigentlich über dieses Verfahren? Welche Risiken verbinden sie damit? Wie möchten Menschen in den Prozess der Standortsuche eingebunden werden? Gibt es Unterschiede zwischen den Generationen, zwischen Regionen, zwischen Geschlechtern? Das Forschungsvorhaben "Endlagersuche in Deutschland: Wissen, Einstellungen und Bedarfe - wiederholte repräsentative Erhebung (EWident)" des BASE soll hierüber Aufschluss bringen.

Dafür wurden zwischen Mai und Juli 2020 über 3.000 Menschen telefonisch und mittels eines Online-Fragebogens von der aproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung Weimar GmbH befragt. Neben dem allgemeinen Wissensstand zu Atomkraft und Endlagerung interessierten sich die Forscher:innen vor allem für die Akzeptanz des Suchverfahrens in der Bevölkerung.

Standortauswahlverfahren noch wenig bekannt

Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen hilft dem BASE bei der Entwicklung von Informations- und Beteiligungsangeboten. Die Ergebnisse dieser ersten Erhebung sind nun veröffentlicht.

Zu Beginn des Verfahrens spiegeln sie noch einen geringen Kenntnis- und Interessensstand hinsichtlich des Standortauswahlverfahrens in der breiten Bevölkerung wider: Nur fünf Prozent der Befragten konnten vorgelegte Aussagen über den Stand der Entsorgung korrekt als zutreffend oder falsch zuordnen, 23 Prozent suchten bereits aktiv nach Informationen dazu, 55 Prozent interessierte gar nicht oder weniger stark, wie sie sich an dem Prozess der Endlagersuche beteiligen können.

Dem steht ein hohes Risikoempfinden gegenüber: 71 Prozent der Befragten verbinden mit dem Thema "Endlagerung" ein ziemlich hohes oder sehr hohes Risiko. Entsprechend wünscht sich ein Großteil der Befragten den Bau eines Endlagers in möglichst weiter Entfernung zum eigenen Wohnort (46 Prozent: mehr als 250 km).

Transparenz wichtigster Faktor für Akzeptanz

Gefragt danach, was den Menschen dabei helfen würde, eine Entscheidung für ein Endlager in der eigenen Region eher zu tolerieren, stimmten jeweils deutlich über 50 Prozent Aussagen zu, bei denen es um Transparenz und Kommunikation geht:

  • 57 Prozent würde ein überzeugendes Sicherheitskonzept helfen,
  • 55 Prozent die transparente und verständliche Darstellung der Auswirkungen auf die Region und
  • 55 Prozent die transparente und verständliche Darlegung der Gründe für die Auswahl.

Mit Blick auf den grundsätzlichen Umgang mit der Atomenergie gaben 76 Prozent der Befragten an, den Ausstieg aus der Atomkraftnutzung zu begrüßen.

Das BASE hat das Forschungsprojekt so angelegt, dass die Umfrage nach dem ersten gesetzlich festgelegten Beteiligungsformat – der Fachkonferenz Teilgebiete – im Herbst 2021 wiederholt wird. Aus dieser Erhebung werden sich dann Erkenntnisse in Hinblick auf mögliche Veränderungen von Einstellungen und Wissen in der Öffentlichkeit in Bezug auf die Endlagersuche ergeben. Die vollständigen Daten und Auswertungen zum Forschungsvorhaben EWident sind auf der Website des BASE veröffentlicht.

Stand: 10.05.2021

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