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Faktencheck: Wird ein Endlager für atomare Abfälle aufgrund „neuer“ Reaktorkonzepte überflüssig?

Ein großer Stapel gelber Fässer für Atommüll, davor ein rotes Schild mit einem Warnzeichen und der Aufschrift "Sperrbereich. Kein Zutritt. Vorsicht Strahlung." Atommüllfässer im Lager MorslebenGelbe Fässer für Atommüll stehen in rund 500 Metern Tiefe im Endlager für schwach und mittelradioaktiven Atommüll in Morsleben. Quelle: picture alliance / dpa | Jens Wolf

Nein, ein Endlager für radioaktive Abfälle würde bei keinem der international diskutierten alternativen Reaktorkonzepte überflüssig.

Einige alternative Reaktorkonzepte wären in der Theorie in der Lage, einzelne Bestandteile des bestehenden hochradioaktiven Abfalls als Brennstoff zu nutzen. Hierzu müssten neben den Reaktoren aber auch entsprechende Anlagen zur Wiederaufbereitung und Brennstofffertigung entwickelt und gebaut werden.

Hierbei würde es sich aber um keinen geschlossenen Kreislauf handeln, auch dieses System würde zu hochradioaktiven Abfällen führen, die einem Endlager zugeführt werden müssen. Die Auswertung derartiger Konzepte in den unten verlinkten Studien kommen entsprechend zum Ergebnis, dass ein Endlager weiterhin erforderlich bleibt, die Anforderung an dieses wird sich absehbar nicht signifikant reduzieren.

Einige der alternativen Reaktorkonzepte könnten im Erfolgsfall lediglich zu einer Reduktion der Menge von hochradioaktiven Abfällen führen, die in ein Endlager verbracht werden müssten. Diese Szenarien würden jedoch mit einem – zum Teil massiven – Anstieg der zu entsorgenden schwach- und mittelradioaktiven Abfallmengen einhergehen.

Stand: 09.07.2024