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Faktencheck: Ist Atomstrom günstiger als Strom aus anderen Energiequellen?

Zwei Windräder stehen auf einem Feld, dazwischen im Hintergrund ein Atomkraftwerk AKW und WindradWindräder in der Nähe des stillgelegten Atomkraftwerks Grohnde. Quelle: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Die Frage der Wirtschaftlichkeit von Kernkraft ist umstritten. Festzuhalten ist, dass Kernkraftwerke sowohl in der Vergangenheit als auch heute durch starke staatliche Eingriffe mitfinanziert werden – entweder durch die Gewährleistung, den Strom staatlich abzunehmen, oder durch staatliche Subventionen und Kredithilfen.

Darüber hinaus sind in Ländern mit westlichen Sicherheitsstandards die Kosten für Neubauprojekte von Atomkraftwerken massiv gestiegen. Das zeigen vor allem die aktuellen Neubauprojekte wie Hinkley Point C in Großbritannien: Die Kosten für den Bau von zwei Reaktoren wurden im Jahr 2016 noch auf 16 Milliarden Pfund geschätzt. Aktuell (im Jahr 2024) haben sich diese auf 32 Milliarden Pfund erhöht.

Im Vergleich dazu sind die Kosten von erneuerbaren Energien in den letzten Jahrzehnten drastisch gefallen. Zwischen 2010 und 2021 sind die weltweit gewichteten Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Electricity, LCOE) für Solar um fast 90 Prozent zurück gegangen, bei konzentrierter Solarenergie und On-shore Windenergie um fast 70 Prozent und um 60 Prozent bei Offshore-Windenergie. Empirisch fundierte Vergleiche zeigen eine steigende Kluft zwischen den Stromgestehungskosten zwischen neuen Atomkraftprojekten und erneuerbaren Energien.

Stand: 09.07.2024