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BASE-Fachdiskussion: Alternative Entsorgungsoptionen

Gibt es sichere Alternativen zur Endlagerung in tiefengeologischen Bergwerken?

Am 11. Mai 2022 haben rund 100 Teilnehmende – online und im BASE in Berlin – über alternative Entsorgungsoptionen für hochradioaktive Abfälle diskutiert. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung hatte für die Fachdiskussion ausgewiesene Expert:innen aus der Wissenschaft eingeladen.

Fazit der Veranstaltung: Keine der diskutierten Technologien ist Stand heute technisch verfügbar oder sicherheitstechnisch vorteilhaft im Vergleich mit dem derzeit verfolgten Weg.

Diskutierte Alternativen

Bei der Fachdiskussion standen folgende alternative Überlegungen zur derzeit verfolgten Endlagerung in einem tiefengeologischen Bergwerk im Fokus:

  • Bohrlochlagerung,
  • Langzeitzwischenlagerung und
  • Partitionierung und Transmutation.

Lena Maerten spricht zu den Teilnehmern der Fachdiskussion Lena Maerten, BASE, Teilnehmerin an der Fachdiskussion zu den alternativen Entsorgungsoptionen hochradioaktiver AbfälleDr. Lena Maerten aus dem BASE-Fachgebiet „Sicherheitsforschung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle“ stellt das Forschungsvorhaben zu alternativen Entsorgungsoptionen vor. Quelle: BASE

Grundlage der Veranstaltung war das vom BASE initiierte Forschungsprojekt zu alternativen Entsorgungsoptionen, welches derzeit vom Öko-Institut e.V. durchgeführt wird. Das Forschungsprojekt arbeitet den internationalen Stand von Wissenschaft und Technik für alternative Entsorgungsoptionen bei der Endlagersuche auf. Diese Optionen werden mit Blick auf ihren Entwicklungsstand dahingehend bewertet, ob sie für die Abfälle in Deutschland als sicherheitstechnisch vorteilhaftere Alternative in Betracht kommen könnten.

Aufzeichnung der Veranstaltung

Die Eröffnung der Veranstaltung übernahm Jochen Ahlswede, Leiter der Abteilung Forschung und Internationales im BASE, mit seinem Vortrag „Forschung für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung“.

Anschließend führte Dr. Lena Maerten (BASE) in das Forschungsprojekt ein. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Christiane Stephan-Scherb (BASE). Es folgten Fachvorträge der eingeladenen Expert:innen mit anschließender Podiumsdiskussion.

Vorträge der Referent:innen

  • Forschung für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Jochen Ahlswede, Leiter der Abteilung Forschung und Internationales im BASE
  • Einführung ins Forschungsprojekt „Verfolgung und Aufbereitung des Standes von Wissenschaft und Technik bei alternativen Entsorgungsoptionen für hochradioaktive Abfälle", Dr. Lena Maerten, Referentin im Fachgebiet „Sicherheitsforschung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle“ im BASE
  • Vorstellung der bisherigen Projektergebnisse, Dr. Matthias Englert und Dr. Saleem Chaudry vom Öko-Institut e.V.
  • „Soziotechnische Perspektiven“, Dr. Sophie Kuppler vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, Karlsruher Institut für Technologie
  • „Tiefe Bohrlöcher - Möglichkeiten und Grenzen für Endlagerkonzepte“, Dr. Ulrich Harms vom Department 4 Geosysteme, Geoforschungszentrum Potsdam
  • „Radionuklide im Endlager und Partitionierung & Transmutation“, Prof. Dr. Dirk Bosbach vom Institut für Energie- und Klimaforschung, Forschungszentrum Jülich

Fazit der Expert:innen

Nach Vorstellung der Projektergebnisse und intensiver Diskussion mit den Expert:innen zieht das BASE folgendes Fazit: In den vergangenen Jahren wurden bei einigen Technologien zwar kleinere Fortschritte erzielt – keine der denkbaren Technologien ist aber in absehbarer Zeit technisch verfügbar oder hätte wesentliche sicherheitstechnische Vorteile gegenüber der Entsorgung in einem tiefengeologischen Endlagerbergwerk.

Kontakt

Bei Rückfragen, für weitere Informationen oder bei Interesse an den Vortragsfolien wenden Sie sich gerne an:

Dr. Christoph Borkel
Fachgebietsleitung F3
Sicherheitsforschung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle
christoph.borkel@base.bund.de

Stand: 22.06.2022