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Endlagersuche in Deutschland: Wissen, Einstellungen und Bedarfe – wiederholte repräsentative Erhebung (EWident)

Projektdaten
Förderkennzeichen4719F00201
Projektzeitraum02.2020 - 12.2022
Bewilligte Summe232.000 €
Ausführende Stelleaproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung Weimar mbH, Weimar
Art der FinanzierungBASE-Forschungstitel

Projektbeschreibung

Im Standortauswahlverfahren ist das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit und die Öffentlichkeitsbeteiligung zuständig. Um diese Aufgaben zu erfüllen, benötigt das BASE Informationen zum Wissensstand, den Informations- und Teilhabewünschen in der Bevölkerung. Dafür hat das BASE dieses Forschungsvorhaben beauftragt. Aufgabe war es, ein Konzept für langfristige, repräsentative Erhebungen zu erarbeiten und zwei Befragungen durchzuführen.

Im September 2020 veröffentlichte die BGE den Zwischenbericht Teilgebiete, in dem potentiell als Standort für das Endlager geeignete Gebiete ausgewiesen werden. Das Forschungsvorhaben war so konzipiert, dass die erste Erhebung vor, die zweite nach Veröffentlichung des Zwischenberichts stattfand. Diese Chronologie sollte Veränderungen abbilden, die durch ein möglicherweise verstärktes Betroffenheitsgefühl in den als Teilgebieten identifizierten Regionen entstehen. Anzahl und Größe der im Zwischenbericht ausgewiesenen potentiell geeigneten Gebiete führten zu einer angepassten Herangehensweise. Die Erhebungen wurden stattdessen in Landkreisen durchgeführt, in denen eine rege Auseinandersetzung mit dem Standortauswahlverfahren und der Rolle der eigenen Region stattfindet.

In beiden Erhebungen wurde neben der allgemein repräsentativen Erhebung der Bevölkerung ab 14 Jahren die junge Generation der 14-29-Jährigen gesondert befragt. Dieser Fokus sollte Aufschluss darüber geben:

  • wie die Generation, die besonders stark mit dem Thema zu tun haben wird, informiert und involviert werden möchte und
  • welche Aspekte den jungen Menschen dabei besonders wichtig sind.

Die Ergebnisse unterstützen das BASE bei der Konzeption seiner Arbeit, insbesondere im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und -beteiligung. Die Fortführung im Rahmen eines Folgevorhabens ist geplant.

Wesentliche Ergebnisse der ersten Erhebung (Mai - Juni 2020)

Zu diesem frühen Zeitpunkt im StandAV war die Kenntnislage in der Bevölkerung eher gering. Die Antworten auf die Wissensfragen lassen auf ein weitgehendes Raten schließen. Auch das Interesse an Informationen zum Standortauswahlverfahren oder an der Wahrnehmung einer Beteiligungsmöglichkeit hielt sich in Grenzen. Allerdings war in der Gruppe der 14-29-Jährigen ein deutlich überdurchschnittliches Beteiligungsinteresse zu vermerken.

Die Beteiligung der Bevölkerung am Auswahlverfahren wurde von einer knappen Mehrheit als wesentlich für den Erfolg des Verfahrens gewertet. Wichtiger fanden die Befragten jedoch Themen der Sicherheit und der transparenten Entscheidungsfindung. Schnelligkeit oder Kosten des Verfahrens wurden im Vergleich als deutlich weniger relevant bewertet.

Wesentliche Ergebnisse der zweiten Erhebung (November 2021 - Februar 2022):

Zum Zeitpunkt der zweiten Erhebung ist die Kenntnislage nicht erkennbar gestiegen. Jedoch ist der Anteil derjenigen, die bereits gezielt nach Informationen gesucht haben sowie die subjektive Informiertheit größer als zuvor. Anhand der Fokusregionen wird deutlich, dass „Betroffenheit“ zu stärkerer Informiertheit und vermehrter Informationssuche führt.

In Bezug auf die Motivation der Bevölkerung zu einer aktiven Beteiligung am Standortauswahlverfahren liefert die zweite Erhebung eher verhaltene Ergebnisse. Ein Prozentpunkt weniger als in der ersten Erhebung berichtet eine Beteiligungsbereitschaft. In allen vier Fokusregionen liegt die Beteiligungsbereitschaft sogar unterhalb des bundesweiten Durchschnitts. Hiervon unterscheiden sich die Ergebnisse der Erhebung unter den 14-29-Jährigen jedoch deutlich. Die Beteiligungsbereitschaft dieser Teilzielgruppe ist im Vergleich zur ersten Erhebung noch einmal um zehn Prozentpunkte auf 40 Prozent angestiegen.

Auch in der zweiten Erhebung stehen die Aspekte Sicherheit und transparente Informationen in der Relevanz für die Befragten ganz oben. Eine schnelle Standortentscheidung sowie niedrige Kosten liegen am Ende der Aufzählung.

1. Daten zur ersten EWident-Erhebung (Zwischenstand)

2. Daten zur zweiten EWident-Erhebung (Abschlussbericht)