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Forschung zur Endlagersuche

Endlagerstandort mit der bestmöglichen Sicherheit

Schwarze Landkarte mit Spielfiguren ene mene muh ...Quelle: BASE

Derzeit wird in Deutschland der Standort für ein Endlager für hochradioaktiven Abfall gesucht. Die einzelnen Verfahrensschritte regelt das Standortauswahlgesetz (StandAG). Im Rahmen dieses Verfahrens führt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung Forschung für seine Aufgabenerfüllung durch.

Dabei betrachtet das BASE nicht nur den aktuellen Stand, sondern ausdrücklich auch die im Laufe des Verfahrens auftretenden und noch zu klärenden Fragen sowie den Umgang mit noch verbleibenden Ungewissheiten. Aus heutiger Sicht sind voraussichtlich folgende Themenfelder von Bedeutung:

Forschungsthemen

Umsetzung des StandortauswahlverfahrensEinklappen / Ausklappen

Das Verfahren ist nicht nur national ein Einzelfall, sondern auch international in dieser Form noch nicht vergleichbar umgesetzt worden. Das BASE identifiziert daher den Forschungsbedarf zu den einzelnen Themenfeldern des Verfahrens und auch zum Prozess selbst.

Anforderungen und Kriterien des StandAGEinklappen / Ausklappen

Das StandAG legt qualitative und quantitative Anforderungen und Kriterien für die Auswahl eines Standortes fest. Allerdings enthält das StandAG keine detaillierte wissenschaftliche Begründung für die quantitativen Anforderungen und Kriterien. Die Entscheidungen im Rahmen des Standortauswahlverfahrens erfordern aber eine belastbare Dokumentation der Entscheidungsgrundlagen. Hieraus ergeben sich Fragestellungen hinsichtlich der Herleitung und Begründung sowie der Anwendung von Anforderungen und Kriterien aber auch hinsichtlich des Umganges mit verschiedenen Arten von Ungewissheiten.

Siehe hierzu: „Unterstützung des BASE bei der Prozessanalyse des Standortauswahlverfahrens (PaSta)“.

Methoden zur Erkundung, Untersuchung und AuswertungEinklappen / Ausklappen

Das BASE prüft die standortbezogenen Erkundungsprogramme und Prüfkriterien und legt diese abschließend fest. Dabei wird sichergestellt, dass Methoden gewählt werden, die dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Für diese Aufgabe ist es erforderlich, dass sich das BASE einen Überblick über bereits existierende oder sich in der Entwicklung befindliche Erkundungs- und Untersuchungsmethoden verschafft.

Siehe hierzu: „Messmethoden für übertägige Erkundungsprogramme gemäß StandAG (MessEr)“.

Prozessverständnis und naturwissenschaftliche ZusammenhängeEinklappen / Ausklappen

Von zentraler Bedeutung für den zu ermittelnden Endlagerstandort ist die Langzeitsicherheit. Um die Betrachtungen und Modellierungen der Langzeitsicherheitsanalysen durchführen zu können, ist ein fundiertes und aktuelles Verständnis der (möglicherweise) ablaufenden Prozesse, wie beispielsweise Ausbreitung von radioaktiven Stoffen oder Gebirgsbildung notwendig. Wie verschiedene Arten von Unsicherheiten in solchen Modellierungen am besten berücksichtigt werden können, ist ebenfalls eine der Fragen, der in den nächsten Jahren nachgegangen werden wird.

Sicherheitskonzepte und BewertungsmethodenEinklappen / Ausklappen

Für die im Sicherheitskonzept beschriebenen Komponenten und die an sie gestellten Anforderungen sind geeignete Bewertungskonzepte zu entwickeln. Die anzuwendenden Bewertungsmethoden orientieren sich am jeweils aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik. Entwickelt sich dieser weiter, müssen auch die Bewertungsmethoden angepasst werden. Auch ist zu beurteilen, inwieweit die Weiterentwicklungen einen Einfluss auf bereits getroffene Sicherheitsaussagen haben.

SzenarienentwicklungEinklappen / Ausklappen

Die Szenarienentwicklung bewertet die Sicherheit eines Endlagers in der Nachverschlussphase. Durch die systematische Analyse von möglichen Ereignissen werden zukünftige mögliche Entwicklungen als relevante Szenarien identifiziert und ausführlich beschrieben. Allerdings gibt es keine genauen Anforderungen hinsichtlich der Anwendung und Entwicklung einer Methode zur systematischen Ableitung von Szenarien. Hierzu besteht Klärungs- und Forschungsbedarf.

SicherheitsbetrachtungenEinklappen / Ausklappen

Unter diesem Begriff werden alle Elemente zur Bewertung der Sicherheit eines Endlagerstandorts zusammengefasst. Für die Sicherheitsbewertung ist der aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik hinsichtlich der angewendeten Methoden notwendig.

Nachweisführung für die technische Machbarkeit von EndlagerkomponentenEinklappen / Ausklappen

Für die Prüfung der zu erbringenden Nachweise zur technischen Machbarkeit einzelner Komponenten eines Endlagers, wie z.B. Behälter, Verschluss oder Verfüllung sind Anforderungen durch das BASE zu formulieren sowie Kriterien für experimentelle und rechnerische Nachweise zu entwickeln. Im StandAG existieren vielfach Anforderungen wie z.B. die Rückholbarkeit oder die Möglichkeit einer Bergung, die in der Vergangenheit noch nicht betrachtet wurden. Daraus ergibt sich entsprechender Forschungsbedarf.

Bewertungsmaßstäbe und VergleichsmöglichkeitenEinklappen / Ausklappen

Während des Standortauswahlverfahrens werden mehrfach sicherheitsgerichtete Abwägungen auf Grundlage von Kriterien (§§ 24 und 25 StandAG) sowie sicherheitsgerichtete Vergleiche und vergleichende Bewertungen im Rahmen der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen (§ 27 StandAG) durchgeführt. Dabei können die bei den Bewertungen und Abwägungen verwendeten Methoden einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben. Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Methoden ist daher notwendig, um ein transparentes und nachvollziehbares Auswahlverfahren für einen bestmöglichen Endlagerstandort durchführen zu können. Bereits bestehende Methoden werden vom BASE überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt.

Themenschwerpunkte der BASE-Forschung sind in der Forschungsagenda detailliert dargestellt.

Aktuell ausgeschriebene Forschungsvorhaben werden bei E-Vergabe, der Vergabeplattform des Bundes veröffentlicht.