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Endlagersuche
Verfolgung und Aufbereitung des Standes von Wissenschaft und Technik bei alternativen Entsorgungsoptionen für hochradioaktive Abfälle (altEr)
Förderkennzeichen | 4720F10302 |
Projektzeitraum | 10.2020 - 01.2023 |
Bewilligte Summe | 199.000 € |
Ausführende Stelle | Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V., Darmstadt |
Art der Finanzierung | BASE-Forschungstitel |
Projektbeschreibung
Das Standortauswahlgesetz regelt das Verfahren zur Auswahl des Standorts für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in der Bundesrepublik Deutschland. Die Endlagerung soll in tiefen geologischen Formationen in einem für diese Zwecke errichteten Endlagerbergwerk mit dem Ziel des endgültigen Verschlusses erfolgen.
Im Rahmen des Verfahrens erarbeitet die BGE mbH Vorschläge für übertägige und untertägige Erkundungsprogramme. Diese Vorschläge werden vom BASE bewertet und mit einer begründeten Empfehlung an das Bundesumweltministerium übergeben. Zu dieser begründeten Empfehlung gehört auch ein Bericht des BASE zur Evaluation des Standortauswahlverfahrens und eine Darstellung und Diskussion alternativer Entsorgungsmöglichkeiten.
Daraus ergibt sich für das BASE die Aufgabe,
- den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik bezüglich möglicher Alternativen zur tiefen geologischen Endlagerung in Bergwerken zu ermitteln und
- deren weitere Entwicklung fortlaufend zu beobachten und zu bewerten.
Von der Endlagerkommission wurden bereits folgende Alternativen diskutiert:
- Endlagerung in tiefen Bohrlöchern,
- Transmutation bzw. Partitionierung und Transmutation (P&T),
- Langzeitzwischenlagerung.
Daneben sind vom BASE auch mögliche neue Alternativen und Ansätze zu identifizieren und zu bewerten.
Entsorgungsprogramme anderer Länder sind ebenso zu verfolgen. Dies beinhaltet auch Entwicklungen auf dem Feld neuer Reaktortypen. Es gilt zu beobachten, welchen Einfluss diese Entwicklungen auf die Entsorgungsprogramme und damit auch auf favorisierte Entsorgungsoptionen haben könnten.
Zur verbesserten Wahrnehmung der vorgenannten Aufgaben hat das BASE dieses Forschungsvorhaben initiiert. Die konkreten Ziele waren,
- den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik zu alternativen Entsorgungsoptionen darzustellen,
- in jährlichen Fortschreibungsberichten nationale und internationale Entwicklungen zu verfolgen,
- das BASE frühzeitig über wesentliche und insbesondere auch neue Entwicklungen im Bereich alternativer Entsorgungsoptionen zu informieren,
- sicherheitstechnische Bewertungen der betrachteten alternativen Entsorgungsoptionen zur Verfügung zu stellen und
- das BASE als Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung dabei zu unterstützen, die Öffentlichkeit zu informieren und Anfragen zu beantworten.
Zwischenergebnisse
Im ersten Bericht dieses Forschungsvorhabens wurde der Stand von Wissenschaft und Technik bis August 2021 dargestellt.
Ausgehend vom Bericht der Endlagerkommission und der Entsorgungssituation in Deutschland wurden Kriterien zur Bewertung alternativer Entsorgungsoptionen hergeleitet. Auf Basis dieser Grundlagen wurden die von der Kommission als beobachtenswert eingestuften Alternativen ausführlich dargestellt. Hierbei handelt es sich um Langzeitzwischenlagerung, tiefe Bohrlochlagerung sowie Partitionierung und Transmutation. Ihr möglicher Beitrag für die Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle in Deutschland wurde untersucht und bewertet.
Zwischenbericht zu Arbeitspaket 1 (PDF, 9 MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
BASE-Fachdiskussion
Im Mai 2022 haben Expertinnen und Experten auf einer öffentlichen Fachveranstaltung des BASE die alternativen Entsorgungsoptionen für hochradioaktive Abfälle diskutiert. Das Fazit der Veranstaltung war, dass derzeit keine der diskutierten Technologien technisch verfügbar oder sicherheitstechnisch vorteilhaft sind. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.
Ergebnisse des Forschungsvorhabens
Die Zwischenergebnisse wurden im weiteren Verlauf des Forschungsvorhabens aktualisiert und einzelne Themen vertieft. So wurden beispielsweise die Möglichkeit einer Lagerung der Abfälle in horizontal abgelenkten Bohrlöchern sowie potentielle Kombinationen der verschiedenen Ansätze näher betrachtet. Weitere Schwerpunktthemen waren unter anderem Salzschmelzereaktoren und die Integrität hochradioaktiver Inventare bei der Langzeitzwischenlagerung.
Insgesamt bietet der Abschlussbericht einen umfangreichen Überblick über den Stand von Wissenschaft und Technik bei alternativen Entsorgungsansätzen. Die Diskussion über die Inhalte hat interessante Fragen aufgeworfen, die Gegenstand weiterer Forschung sein könnten. Dazu gehören beispielsweise: Könnte ein Einsatz von Partitionierungsmethoden mit anschließender Konditionierung die Entsorgungssicherheit erhöhen? Was müsste der jeweilige Alternativansatz leisten, um infrage zu kommen oder sich gar als der bessere Entsorgungsweg zu erweisen?
Fachlicher Abschlussbericht (PDF, 11 MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Factsheets
Aus dem Projekt gingen drei Factsheets zu den oben genannten Themen Langzeitzwischenlagerung, Bohrlochlagerung sowie Partitionierung und Transmutation hervor. Die Factsheets enthalten Fachinformationen. Sie richten sich sowohl an Leser:innen mit wissenschaftlichem Hintergrund als auch an interessierte Bürger:innen, die ihre Kenntnisse vertiefen möchten.
- Langzeitzwischenlagerung als Entsorgungsoption?
- Bohrlochlagerung als Entsorgungsoption?
- Partitionierung und Transmutation hochradioaktiver Abfälle als Entsorgungsoption?
Fazit des BASE
Aus Sicht des BASE lässt sich festhalten, dass die geplante Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle in einem Endlagerbergwerk die sicherste Lösung ist - zum jetzigen Zeitpunkt und in absehbarer Zukunft. Das BASE wird Entwicklungen im Bereich alternativer Entsorgungstechnologien weiter beobachten.